>> Das Geschenk ::: Annehmen und Geben zum Fest der Liebe. Eine Bitte an Dich.

Vor mehr als vier Jahren fragte ich mein Leben: Wie kann ich noch freier werden? Wie kann ich mich selbst noch mehr herausfordern um zu wachsen, meinen Ängsten begegnen und dem „System der Normalität“ etwas entgegensetzen? Wie kann ich meine altbekannte Komfortzone an einer Stelle verlassen, die wirklich tiefgreifende Veränderung mit sich bringt und mich wachrüttelt aus meinen Mustern der Sicherheit?

Die Antwort kam eindeutig im Moment der Stille, mitten im Wald:

Verschenke alles, was du bist und was du hast … denn dem, der freien Herzens gibt, wird genug gegeben werden.

Ich entschied mich, meine Lebenszeit zu verschenken. Und nicht nur das kleine bisschen Zeit, welches nach der Arbeit gerade noch so für Familie und Freunde übrig bleibt; sondern alles. Nicht, um etwas zu bekommen, sondern um herauszufinden, wer ich bin, wenn ich nicht weiß, was ich dann erhalte. Statt weiter Werbefilme zu produzieren und zu verkaufen, stellte ich meine eigenen Geschichten frei ins Netz. So wurde ich über die Jahre von tausenden (!) Menschen mit kleinen oder größeren Beträgen unterstützt. Dafür bin ich zu tiefst dankbar.

Früher hatte ich eher nach dem allgemein anerkannten Prinzip gelebt: Gibst du mir, gebe ich dir (so wie halt Handel und Arbeit aufgebaut sind). Ein Tausch. Doch das hatte ich schon lang genug probiert. Ich dagegen wollte lernen, bedingungslos zu geben und dann zu vertrauen, dass alles zurückkommt wie ich es brauche. Geschenke sollten bedingungslos sein, wie wir alle wissen (sonst sind es ja keine Geschenke).

Doch nun frage ich mich: Hab ich es wirklich hinbekommen, von Grund auf anders zu diesen Themen zu fühlen?

Ich entwickelte einen recht kostengünstigen Lebensstil in den brandenburgischen Wäldern, lade immer wieder Menschen und kleine Gruppe in die Wildnis und in die Stille ein und verlange keine direkte Bezahlung. Freiwilligkeit ist das Credo. Was ist es den Menschen wirklich wert? Ich lade zu Eigenverantwortung und zu der Frage ein, wie würden sie selbst gern beschenkt werden? Wie oft hören wir den Spruch: Das Leben gibt, und das Leben nimmt. Doch aus diesen Worten folgt meines Erachtens nach auch der Umkehrschluss: Das, was ich gebe, werde ich auch wieder erhalten. Gebe ich wirklich freien Herzens und großzügig? Oder halte ich zurück und bin ängstlich, da ich meine, nicht genug zu haben?

Ich sah die Ärmsten der Armen ihr letztes Huhn für ein Festmahl zu meinen Ehren schlachten, während wohlgenährte deutsche Mittelständler mir versicherten, sie hätten einen sooooooo einzigartig-wunderbar-inspirierenden Abend mit mir verlebt, um dann 5€ in den Spendenkorb zu legen.

Ein mildes Lächeln bleibt immer. Und die Gewissheit, dass das Leben alles ausgleicht. So oder so.

Viele Filme und vier Jahre später stehe ich nun das erste Mal an einem Punkt, dass mein Konto leer ist. Ich spüre meine Existenzangst. Die war lange nicht präsent. Spannend. Mal wieder was Neues. Zeit, innezuhalten und eine Zwiebelschale abzuwerfen. Dafür wird es bestimmt einen Grund geben.

In den letzten Jahren habe ich tausende Euros verschenkt, Menschen unterstützt. Ich gab aus ganzem Herzen und konnte in vielen Momenten helfen, wo Hilfe benötigt wurde. Manch eine/r meint vielleicht, ich hätte dann wohl etwas „falsch“ gemacht, oder meine Ansätze funktionierten halt in der „Realität“ einfach nicht, wenn ich nun pleite sei. Doch ich meine, genau JETZT diese Erfahrung zu machen, ist Teil meines Weges für den ich dankbar sein darf. Denn … ich habe viel gegeben und viel erhalten. Bin ich also immer noch in diesem inneren Handel gefangen? Glaube ich vielleicht in der Tiefe immer noch, ich müsste mich aufopfern, viel geben, UM dann genügend Ressourcen zur Verfügung zu haben? Dann wäre ich ja nicht weiter als vorher.

Nun stellt sich mir die Frage: Bin ich es wert, genügend zu bekommen, auch wenn ich gerade nicht mehr so viele Filme produzieren, weniger im Netz aktiv bin, mich meinen inneren Prozessen widme und meine Zeit anders einteile? Je weniger ich poste, desto weniger Einkünfte habe ich im Moment.

Leben und Geld sind besser angelegt im sozialen Fluss, während uns die Angst sagt, wir sollten doch lieber Talsperren bauen, zurückhalten und sparen. Dieser Angst begegne ich gerade, und weiß nun, dass JETZT der Punkt ansteht, wirklich Vertrauen zu lernen. Bin ich immer noch sicher und ruhig in mir, während ich 150€ Krankenkasse pro Monat bezahle und nur noch knapp 900€ auf dem Konto habe?

Zeigt mir das Leben nun, dass ich irgendetwas anders machen darf? Ja.

Habe ich etwas „falsch“ gemacht? Nein.

Ich spüre feiner und feiner die Unterschiede in den Denkweisen und die Aufgaben, die vor mir liegen. Vielleicht liegt mein Muster ja doch tiefer, als gedacht.

Darf ich überhaupt mal etwas bekommen, ohne etwas dafür zu machen? Um HILFE bitten?

Oh… Interessant. Da regt sich dann doch noch Widerstand in mir. Bin ich denn dann weiterhin ein vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft? Die Meisten, die ich kenne, stehen lieber auf der Gebenden Seite, sind hilfsbereit und zahlen in die Sozialsysteme ein. So auch ich. Doch wer steht WIRKLICH gern und freudig auf der hilfsbedürftigen Seite? Wie fühlt es sich dort an?

Warum ist die eine Seite gesellschaftlich mehr akzeptiert, als die Andere?

Während die Gebenden jemanden brauchen der etwas braucht, damit sie geben können, um ihrer Rolle gerecht zu werden. Zwei Seiten einer Medaille.

Oder einfacher ausgedrückt: Kann ich nicht einmal da und ein anderes Mal da stehen? Ohne schlechtes Gewissen?

Seit meinem 21. Lebensjahr bin ich Freiberufler, habe mir einen Namen gemacht, Steuern gezahlt, Status errungen, habe immer viel getan. Doch selbstständig war ich schon lange zuvor. Ich wollte mir schon immer alles selbst VERDIENEN. Auch so ein Synonym für unsere Leistungsgesellschaft. Nur diejenigen sind bekanntlich etwas wert, die geschäftig sind. Die verdienen dann auch das Geld und die Anerkennung. Die, die nicht viel tun, werden schräg angeschaut, oder als nutzlos an den Rand gestellt.

Schon mit 13 Jahren stand ich in der barocken Dresdner Innenstadt und begeisterte Touristen mit meiner Blockflöte, die mir Geld in den Hut warfen. Ich verdiente erst 50 Mark, später (dank Währungsumstellung) dann 50€ pro Stunden, sparte fleißig und konnte mir schon früh viele Träume erfüllen. Ich fühlte mich als reichster Jugendlicher Dresdens.

Seit ich denken kann arbeite ich, um etwas zu bekommen, denn das habe ich gelernt.

Und ich tue es immer noch. Egal, wie ich es mir schönrede. Ich mache Filme und bekomme dafür etwas.

Ich spüre, dass nun eine neue Wende in mein Leben tritt, die es sich lohnt anzusprechen. Und da ist auch eine Scham, die mich eigentlich daran hindern wollte, mich so ehrlich zu präsentieren. Denn … wer bin ich eigentlich, wenn ich meinen Stolz an den Nagel hänge und „die Seiten wechsle“? So viel zum Thema: Wie kann ich noch freier werden.

Ich gestehe mir nun ein, dass ich selbst Hilfe benötige. Ich reihe mich vorfreudig und freiwillig unter die Bedürftigen ein. Vielleicht beantrage ich Sozialleistungen zur Überbrückung bis zum nächsten Film, vielleicht kommen hier einige Spenden zusammen. Wer weiß.

Und ich werde diesmal bewusst nichts dafür geben oder behaupten, ich hätte damals schon genug gemacht. Ich werden nichts versprechen. Keine Filme vorfinanzieren, keine Leistung dafür anbieten. Ich werde auch nicht behaupten, dass es dann persönliche Vorteile für dich hätte, mich zu unterstützen, oder dass du dann Premium Zugang zu speziellen und besonders wertvollen Information über mich hättest; denn alles, was ich über mich sagen kann, ist sowieso immer öffentlich.

Ich bitte hiermit einfach um Unterstützung und frage DICH ganz persönlich nach bedingungsloser Zuwendung in finanzieller Form. Ich spüre schon die Empörung in den Gemütern Einzelner, während ich auch das sanfte Lächeln in einigen Herzen fühlen kann. Ich freue mich über euren Beitrag zu meinem Leben, damit ich es weiterhin spielerisch erforschen kann und wünsche mir, dass ich damit auch etwas zu eurem Leben in innerer Freiheit beitragen darf. Früher. Oder Später.

In Form von Texten, Bildern, Filmen oder Coachings.

Hier geht’s zum Paypal: mail@gs1film.de

Oder zum Konto:

Martin Zech

IBAN DE52 5003 1000 1501 0100 37

BIC TRODDEF1

Triodos Bank

Liebe Grüße, DANKE für die Aufmerksamkeit und deine Empfindungen beim Lesen und frohe Weihnachten

Martin

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