No borders. No nations. Was wir auf Reisen über UNS Menschen gelernt haben.

Letztens erreichte uns ein Kommentar auf Youtube. Wir lassen keine Kommentare ungeprüft und wollen adäquat unsere Meinung vertreten. Für eine offene Gesellschaft und die Auflösung von Vorurteilen in UNSEREN Köpfen. Denn genau das haben wir durch das Reisen in fremde Länder mitgenommen.

Peter schrieb: Ihr propagiert „Auflösung von Grenzen“, also open borders. Das haben wir seit 4 Jahren und es kommen zum Großteil un-/schlecht gebildete Leute, die nichts zu unseren Sozialsystemen beitragen, sondern nur von uns leben. In naher Zukunft können 20 jährige Mädchen wie Theresa nicht mehr nach Neuseeland jetten. Weil Euer Land dann auf dem niedrigen Level der Länder angekommen ist, die Ihr so begeistert bereist habt. Aber dort leben ist was anderes als nur durchfahren. Sollen Eure Kinder so leben?

Heyho Peter, jeder hat da so seine Vorstellungen. Also lass uns diskutieren.
No borders, no nations beschreibt einen Denkansatz und ist zum jetzigen Zeitpunkt sicher noch nicht möglich; aber das Ziel eines Ideals, welches mir ganz logisch erscheint. Der Gedanke an Nation und Grenzen behindert in unsere Augen das Zusammenwachsen der Welt. Darüber sollten wir langsam mal hinwegkommen. Wir (die besseren, klügeren, reicheren, weiter entwickelten) gegen „die Anderen“. Wie zu allen Zeiten.
Europa schottet sich immer weiter ab, beutet nach der Kolonialisierung (nun genannt Industrialisierung und erzwungene, wirtschaftliche Abhängigkeit) immer noch die restliche Welt für UNSEREN Luxus weiter aus; so dass es in anderen Ländern Kriege und Knappheiten gibt (die wir mitfinanzieren und Waffen liefern), von denen einige Reiche profitieren. Was denkst du, wer in den Minen für unsere Handys und Computer die seltenen Erden und Metalle für einen Hungerlohn aus dem Boden holt? Das würde wohl von uns hier keiner machen wollen.

Wir schotten uns ab, leben ein überschwängliches Leben in purem Wohlstand (die meisten verkennen das ja gern) und es gibt immer noch Menschen, die sich darüber wundern, dass „fremde“ Menschen auf der Welt zu uns kommen wollen, um auch etwas vom Kuchen zu bekommen; den WIR ihnen vorenthalten. Wir müssen lernen zu teilen. Je höher unsere Mauern werden, desto neidischer schaut der Rest der Welt auf uns und will etwas abhaben.

Dein Vorurteil zu den offenen Grenzen kann ich nicht bestätigen. Wir haben einige zugewanderte Freunde, die vor Krieg und Armut flohen (in meinen Augen VOLLKOMMEN verständlich!) und die sich sinnvoll integrieren. Aber natürlich wird von konservativen Blättern und Medien gerne Panik vor den „fremden“ Menschen gestreut und Einzelfälle werden pauschalisiert.
„Die Afrikaner arbeiten allgemein nicht so viel, wie wir“ … Ist ein ganz klassisches, rassistisches Vorurteil. Meine Erfahrungen sehen da anders aus. Was ist außerdem so gut daran, 40-60h pro Woche hart zu arbeiten um sich dann in seinem materiellen Wohlstand zu sonnen und ein angenehmes, aber langweiliges Leben zu führen? Ich beneide die Südeuropäer zB um ihre entspannte Siesta 😉 Weniger ist meistens mehr …

Wenn nicht mehr so viele Menschen um die Welt reisen, wäre das für uns auch kein Problem. Dann würde sich die Situation halt ändern. Weniger Flugverkehr = weniger Umweltschädigung. Was ist daran falsch? Unsere Sucht fremde Länder zu bereisen [zB unbedingt Urlaub vom stressigen, abstrakten, überfordernden Alltag zu brauchen] schafft uns einen Großteil der ökologischen Probleme. Niemals könnte ein Mensch aus der „dritten Welt“ diesen Luxus des Reisens genießen. Nicht, weil er zu dumm oder zu faul ist. Den Wohlstand, den wir vorleben haben wir nur, weil er diesen nicht haben kann, egal wie sehr er sich abmüht. Du bekommst vielleicht 15€ Stundenlohn bei 40 Wochenarbeitsstunden und kannst davon 10% ansparen. Ein anderer bekommt 1€ Stundenlohn bei 40 oder mehr Wochenarbeitsstunden (meist ohne Gewerkschaft, Urlaubssanspruch, soziale Absicherung) und kann davon 10% ansparen. Wer hat kann sich hier also elektronisches Spielzeug und Reisen leisten bei selber Arbeit? Und das nur, weil WIR zufällig hier geboren wurden.

lg Martin

 

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