Wäre unser Navi ein Schauspieler, dann wäre es definitiv Charlie Chaplin oder ein anderer berühmter Komiker. Das mussten wir feststellen, als wir die zwischen Nevada und Kalifornien liegende Sierra Nevada überqueren wollten. Froh darüber, die Strecke zum Sequioa NP abkürzen zu können standen wir nach halbstündiger Serpentinenfahrt zwar mitten im „Alpenpanorama“ und an einem schönen Campground, aber die „Straße“ die den Pass entlangführen sollte war leider nur ein Wanderweg. Da hat sich jemand beim Kartografieren wohl einen Spaß erlaubt 🙂
Also geht’s doch erstmal wieder nach Norden und rein in den berühmten Yosemite NP. Wie schon erwähnt ist die Kulisse wie in den Alpen, nur um einiges wärmer … Das Yosemite Valley, Dreh- und Angelpunkt des NP ist trotz Nebensaison gut gefüllt und wir wollen uns kaum vorstellen wie es während der großen Sommerferien zugeht. Das Tal droht dann aus allen Nähten zu platzen, nicht umsonst wird Yosemite als Nationalparkplatz bezeichnet.
Im Park unternehmen wir eine tolle Wanderung zu den Nevada und Vernal Falls. Gemeinsam mit Tory und Nick aus New York sind wir den ganzen Tag unterwegs und lassen den Abend am Lagerfeuer ausklingen – immer auf der Hut vor den Bären. Alles was in irgendeiner Form riecht muss in bärensichere Foodcontainer geschlossen werden – selbst Konservendosen oder Zahnpasta! Dies dient nicht nur dem Schutz der Menschen, denn 2012 gab es bereits über 140 Attacken, sondern auch und vor allem dem Schutz der Bären vor den Menschen. Bei einem Bedarf von bis zu 20000 Kalorien pro Tag ist es für einen Bären einfacher eine Kühlbox mit leckeren Sandwichs und Würstchen in einem parkenden Auto auszuräumen, als den ganzen lieben langen Tag lang Beeren zu suchen und an Gräsern zu nuckeln. Im Visitorcenter des NP haben wir die eindrucksvollen Videos gesehen, wie einfach die Tiere die Autos aufbrechen können: Sie schlagen mit ihren Panken die Fenster ein, greifen durch die (nicht mehr vorhandene) Scheibe und reißen mühelos die Tür samt Rahmen heraus. Viele Bären mussten deshalb getötet oder in Reservaten untergebracht werden. Also setzen die Ranger nun alles daran, dass diese Tiere auch in weiteren Generationen wild leben können. Zum einen durch Aufklärungsarbeit für die Touristen aber auch durch Abschreckung der Tiere: Näheren sich Bären zu sehr an die Campgrounds heran, werden sie mit Gummigeschossen verscheucht. Nichtsdestotrotz haben wir trotz der häufigen Zusammenstöße mit Menschen, wieder keinen einzigen zu Gesicht bekommen, worüber insbesondere Kathi nicht besonders böse ist …
Fazit: Alpenfeeling pur – und das mitten in Kalifornien!
Yosemite als Nationalparkplatz und „leider“ (haha Kathi) keine Bären zu Gesicht bekommen. Alles zusammen gefasst war dass das Park…viel spass weiter und Glück!