>> KLARHEIT, WERTSCHÄTZUNG ODER IM ANGESICHT DES TODES
Im ersten Moment könnte es sich wie ein Off-topic-Thema anhören und doch beschreibt es wohl die größte Reise an sich – jene durch das Leben und danach.
In letzter Zeit sah ich mich ungewöhnlich häufig mit dem Tod konfrontiert. Nicht direkt, sondern über entfernte Bekannte, Familienmitglieder von Freunden und durch Menschen in meinem Alter aus früheren Vereinszeiten.
Der Tod hat eine immense Wirkung und wirft unsere Innenwelt erst mal ordentlich durcheinander. Dabei kann man ein wiederkehrendes Muster erkennen:
Zuerst übermannt uns oft Bestürzung, ein Gefühl der Ohnmacht, Angst, ein schmerzender Stich im Herzen, Unverständnis. Später vielleicht auch eine unterschwellige Wut über so viel Ungerechtigkeit. Oder Gedanken wie „Hätte ich doch nochmal…“.
Diese Gefühle weichen nach einer Zeit einer Demut dem Leben gegenüber und einer tiefen Dankbarkeit für die verstorbene Person. Schöne Erinnerungen und gemeinsame Erlebnisse tauchen vor dem inneren Auge auf.
In Zeitungen und sozialen Netzwerken werden herzlichste Worte an den gegangenen Menschen gerichtet, es erscheinen plötzlich Aufzählungen von Verdiensten, Wertschätzungen von jeder Seite, ob als FreundIn, NachbarIn, Arbeits- oder VereinskollegIn.
Wie schnell sich oft alles ändern kann. Von jetzt auf gleich. Und wie vieles überhaupt nicht selbstverständlich ist. Dabei muss uns der Tod keine Angst machen, sondern kann uns einiges lehren.
Im Angesicht des Todes herrscht oft eine große Klarheit. Vermeintliche Wichtigkeiten werden zu Nichtigkeiten, weg von Streit, Differenzen, Materialismus, Bürokratie und Besitz. Hin zu Freundschaft, Beziehungen und Menschlichkeit. Prioritäten werden völlig neu gesetzt.
Und durch diese wiederkehrende Erfahrung frage ich mich:
Weshalb bringen wir den Menschen um uns herum – ob Freunden, Familie oder der unbekannten Person auf der Straße – nicht einfach öfter mal unsere Wertschätzung entgegen, unsere ehrliche Anerkennung und Dankbarkeit. Jetzt, (noch) ganz real.
Was wäre, wenn wir diese Dankbarkeit wieder erlernen. Unsere Dankbarkeit für seine Freundschaft, für ihre Zuverlässigkeit, sein geliehenes Ohr, ihr Sein. Losgelöst von irgendwelchen Leistungen.
Ich bin mir sicher, dass dieser Ausdruck in der Summe unglaublich Positives bewirkt, denn wir alle streben nach ehrlicher Wertschätzung und Anerkennung.
Deshalb hier schon mal als Start:
> Danke für Dein Licht, Deine Liebe, Dein Sein. Du bist ein wahres Geschenk für die Welt und ich finde es unfassbar schön, dass es Dich gibt. Ich möchte einfach, dass Du weißt, dass es jemanden gibt, der aus tiefstem Herzen an Dich glaubt und an Dich denkt. Fühl Dich von Herzen umarmt, Du bist einzigartig und unendlich wertvoll. <<
Hier darf sich jedeR angesprochen fühlen. 💛
Teresa
Meine persönliche Einschätzung: steht in Deinem Artikel „Buchtip“ unter Punkt 3:
„3) Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.“
Die Angst, sich lächerlich zu machen, uncool zu wirken, ein „Weichei“ zu sein, sich eine (vermeintliche) Blöße zu geben; kurz „ich trau mich nicht!“
Schade eigentlich, es würde vieles sehr viel leichter machen!
Hola, ja… genauso haben wir das auch kennengelernt. Einfach alles zulassen, sich öffnen, auch mal vor anderen Gefühlen zeigen und diese zu mehr Emotionalität in dieser „kalten“ Welt anregen. Liebe Grüße Martin