Start mit Hindernissen

Endlich war der große Tag gekommen: Dienstag, der 28.08.2012 … In aller Frühe wurden wir zum Bahnhof gebracht, wo ein richtiges Verabschiedungskomitee aus engen Freunden und der Familie auf uns wartete. Die Laune war gut, neben ein paar (Freuden-) Tränen flossen Sekt und Bier. Leider nur, bis die Durchsage kam, dass der Zug, der uns nach Leipzig und von dort aus nach Frankfurt/Main bringen sollte 30 Minuten Verspätung hat. Bei einer Umsteigezeit von nur 20 Minuten ist das schlecht. Auf Nachfrage beim Infopersonal erfuhren wir, dass nicht gewiss sei, wann heut überhaupt noch Züge fahren würden, da es sich um einen „Personenunfall“ (…) handele. Für die Kathi war das Chaos damit perfekt und Martin verstand nur noch Bahnhof. Da ahnten wir noch nicht, dass es noch chaotischer werden sollte … Es gab eigentlich nur eine Lösung, wenn wir heute noch den Flieger nach Kanada erreichen wollten: Ab mit dem Auto nach Frankfurt. Dank Martins Eltern konnten wir den Zug aus Leipzig in Erfurt einholen und von dort aus mit der Bahn weiterfahren. Am Flughafen angekommen, erfuhren wir, dass der Flug über 90 Minuten Verspätung hat. Kathi: „Sind wir eigentlich die einzigen, die heut pünktlich sind!?“. 15 Stunden später landen wir in Halifax. Die Frisur sitzt schon lange nicht mehr, wie bei der Dreiwettertaft-Blondine, aber egal – wir sind in Kanada!!! Vom Zoll werden wir zur Immigrationsbehörde geschickt, da wir angegeben haben 90 Tage in Kanada bleiben zu wollen. Da gingen bei den Officern die Alarmglocken hoch und wir müssen eine gefühlte Ewigkeit gefühlte 1000 Fragen über uns, unser Leben und unser Dasein in Kanada beantworten. Wir wedeln mit Rückreisetickets herum und erzählen was von Rundtour. Irgendwann bekommen wir endlich den Stempel, der uns erlaubt bis Februar in Kanada zu bleiben. Holen unsere Koffer und nix wie raus hier … Das wäre zu einfach gewesen. Wir müssen noch durch die Gepäckkontrolle und dort wurde es echt brenzlig. Kathi hat uns schon eine Nacht im „gefliesten Hotelzimmer“ gesehen, als die Officerin unsere Koffer durchsuchte. Dies sei kein typischer Touristenkoffer, warum wir die ganze Technik, aber kaum Klamotten mithaben und was wir mit 1000 Visitenkarten wollen. Wir zeigen die Verschiffungspapiere und sie schaut sich mindestens zehn Minuten lang unsere Internetseite (auf Deutsch!) an. Sie fragt, warum wir Kanada mit K geschrieben haben, gibt uns unsere Pässe zurück, wünscht uns eine schöne Reise und geht. Wir gucken wie zwei Eichhörnchen und machen, dass wir wegkommen, damit sie es sich nicht doch noch anders überlegen kann. Jetzt aber wirklich: Endlich in Kanada ( … mit K)

Unser Cochsurfinghost Katrina war so nett, uns am Flughafen abzuholen und nach einem kurzen Plausch in ihrer Wohnung fallen wir nach fast 24 Stunden währender Reise müde und kaputt ins Bett. Wir können es immer noch nicht richtig fassen, dass wir in Kanada sind.

Am nächsten Morgen fahren wir alle drei gemeinsam mit der Fähre nach Downtown Halifax, wo wir uns von Katrina verabschieden. Dort geht’s mit Sack und Pack zur Verschiffungsagentur. Nach einem kurzen Irrweg finden wir uns zurecht. Die Agentin ist supernett, erklärt uns was als nächstes zu tun ist und wir können unser Gepäck in der Agentur lassen. Nächster Anlaufpunkt: Zoll. Auch hier klappt alles reibungslos, die Officerin wirkt zwar sehr streng, ist aber freundlich. Wir dürfen sogar Filmaufnahmen vom Geschehen machen. Zurück in der Agentur fahren wir mit dem Taxi zum Fairview Coast Hafen. Auch hier geht alles zack zack. Papiere, Unterschrift und … tadaaaaaa … da steht er in voller Schönheit, als wäre nie etwas gewesen, makellos und unverbeult unser Herr Lehmann. Kathi macht Freudensprünge. Martins Herz schlägt vor Begeisterung und Wiedersehensfreude höher. Nachdem wir uns mit ein paar Grundnahrungsmittel eingedeckt haben suchen wir einen Stellplatz für die Nacht, den wir auch irgendwann finden. Für den nächsten Tag nehmen wir uns vor, den Bus zu sortieren. Mit Champagner am Lagerfeuer begießen wir unsere Ankunft in einer neuen Welt, den Beginn einer neues Lebensabschnittes in unserer ganz persönlichen Chronik …

7 Gedanken zu „Start mit Hindernissen

  • August 31, 2012 um 12:43 pm Uhr
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    Als ich euren Bericht gelesen habe gab es richtig Gänsehaut bei mir.Sehr schön geschrieben als wäre man dabei.

    Liebe Grüße nach K(C)anada aus Dreäääsden 🙂

    Maik,Katrin,Lucil,Samuel

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  • August 31, 2012 um 12:58 pm Uhr
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    hey ihr lieben,

    toll das alles – relativ – reibungsarm geklappt hat!
    Ihr hättet ja ruhig zugeben können das ihr zum arbeiten rüber kommt. war doch martin’s plan oder? 😀 Und kanada mit k… ihr seid halt aus sachsen, ist eben wie bei kraftklub.

    Dann startet mal schön durch!

    Gruß, felix

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  • September 1, 2012 um 8:48 am Uhr
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    Leute leute, das fängt ja gut an…

    Ich wünsche Euch beiden ganz viel Spaß!

    Übrigens, laut der Karte in der Rubrik „Die Route“ seid Ihr noch (oder wieder)in Dresden…

    haut rein

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  • September 2, 2012 um 2:34 pm Uhr
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    Der erste Tag fing .. an, aknn nun alles nur noch besser werden und werde alles gespannt verfolgen. Viel Glück
    Gabi

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  • September 4, 2012 um 8:25 pm Uhr
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    Hey, Glad to hear that everything went well after I left you last week! Also glad to see I could translate to English! Have fun on your Trip!!!!

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  • September 10, 2012 um 6:10 am Uhr
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    ganz viel spaß auf eurer tour. und weil das zum abenteuerurlaub gehört, begann bereits in dresden das abenteuer. alles andere wäre doch langweilig!!!
    gudrun

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